Historie
Am 20. September 1955 gründeten die Mitglieder der Betriebssportgemeinschaft der Firma Marquard den 1. Badminton Club Beuel. Gustav Schöne wurde zum 1. Vorsitzenden gewählt und trat dieses Amt 2 Jahre später an Siegfried Maywald ab, der zum Organisator und Ideengeber für die nächsten Jahre werden sollte.
DIe Ersten Jahre
Haupttrainingsstätte war die Turnhalle der Realschule Beuel mit 2 ½ Spielfeldern, die sich die Mitglieder (ca. 50) mit dem Nachbarverein der DJK Don Bosco Beuel teilen mussten. Die Halle der Betriebssportgemeinschaft des Finanzministeriums in Bonn-Graurheindorf durfte einmal wöchentlich genutzt werden. Trotz dieser sehr beschränkten Trainingsmöglichkeiten, gelang es durch gezielte Jugendausbildung und akribisch geplantes Training schon nach wenigen Jahren nationale und internationale Erfolge zu erzielen. Die 1. Mannschaft stieg in die damals höchste Spielklasse (Oberliga West) auf und nahm an der Endrunde der Deutschen Mannschaftsmeisterschaft teil.
Die Jugendlichen errangen zahlreiche deutsche Meisterschaften, herausragend waren die Erfolge von Marieluise Wackerow (verh. Zizmann), die mit 14 Jahren Deutsche Jugendmeisterin wurde und 6 Jahre später im Endspiel der Europameisterschaft 1968 im Dameneinzel stand.
Neue Halle - Neue Erfolge
Die Einweihung der Sporthalle an der Ringstraße in Beuel brachte eine wesentliche Verbesserung der Trainingssituation für den Verein mit sich. Die Halle mit 6 Spielfeldern wurde zum Austragungsort für die 1971 neu geschaffene Bundesliga und bot den nun 250 Mitgliedern einen deutlichen Zuwachs an Trainingsstunden.
Der Verein trat immer häufiger als Veranstalter in Erscheinung, die Deutsche Meisterschaft und ein Länderspiel gegen Dänemark wurden 1974 im Sportpark Nord ausgerichtet, ebenfalls ein Internationales Turnier anlässlich der Bundesgartenschau 1979 und einige Ranglistenturniere auf Bundesebene. Eine Vielzahl von deutschen Meistertiteln, Berufungen in die Nationalmannschaft und internationale Erfolge wurden von zahlreichen Vereinsmitgliedern erzielt (Zeittafel Mitgliedererfolge). Roland Maywald gewann die EM im Herrendoppel 1972 und 1974, nahm am Olympischen Demonstrationsturnier im München teil und war im Endspiel der All England Championship im Mixed (inoffizielle WM 1975). Nach dem Gewinn der Jugendmannschaftsmeisterschaft 1971 gelang 1981 und 1982 der Gewinn der Deutschen Mannschaftsmeisterschaft in der Bundesliga ( Zeittafel Mannschaftserfolge).
Die fehlende Perspektive und die finanzielle Ungewissheit führten im Jahr 1983 zum Rückzug der 1. Mannschaft in eine untere Spielklasse.
Die Erwin-Kranz-Halle
Die überraschende Ankündigung und der zügige Bau einer neuen Sporthalle mit 9 Spielfeldern an der Limpericher Straße, schwerpunktmäßig für den Badmintonsport geplant, änderte die Situation grundlegend.
Mit der Einweihung der Erwin Kranz Halle 1986, benannt nach dem verstorbenen Bezirksvorsteher Erwin Kranz (Vater von Eva Zwiebler), wurden neue Möglichkeiten eröffnet, die der Verein mit seinem neuen Vorsitzenden Roland Maywald stetig nutzte und bis zur Betreuung der Sporthalle durch den Verein ausbaute. Der Zusammenschluss mit der DJK Don Bosco und die Erweiterung der Trainingsmöglichkeiten ließ die Mitgliederzahl auf weit über 500 Mitglieder, davon ca. 190 Kinder und Jugendliche, ansteigen. Der Anbau eines Clubheims und eines Kraftraums (1992) erweiterte die Möglichkeiten der Sporthalle.
Seit 2020 wird der Verein von Stefan Rappen geführt, der die notwendige Professionalisierung des Vereins auch im Hinblick auf den 2023 begonnenen Bau des Hans-Riegel-Badmintonleistungszentrums, angegliedert an die Erwin Kranz Halle, forcierte.
SChwerpunkte der Arbeit Bis Heute
Die Talentsuche in den Beueler Grundschulen bildeten die Grundlage für eine konsequente Ausbildung von Schüler*innen und Jugendlichen, die zur Gründung der BABB (Badminton Akademie Bonn Beuel) im Jahr 2006 führte. Die Trainingsstätte wurde zum Stützpunkt verschiedener Bereiche ernannt. 7 Mannschaftstitel bei den Schüler*innen und Jugendlichen, zahlreiche deutsche Jugendmeister*innen und Platzierungen bei den Jugendeuropameisterschaften wurden seit 1994 erzielt. Die Kooperation mit dem Phoenix Badminton Center und die Gründung eines Fördervereins schafften die finanzielle Voraussetzung zum Wiederaufstieg in die 1. Bundesliga 1999 und den Gewinn der Meisterschaft 2005. Deutsche Meisterschaften in allen Disziplinen wurden gewonnen, ein Höhepunkt war die Europameisterschaft im Herreneinzel von Marc Zwiebler 2012.
Mit Hilfe engagierter Mitglieder wurde die Austragung von zahlreichen Sportveranstaltungen organisiert. Die Bandbreite reichte von den Mannschaftsspielen in den verschiedenen Ligen bis zu internationalen Turnieren, Länderspielen, Deutschen Meisterschaften und nationalen Turnieren auf allen Leistungsebenen und das hat sich bis heute nicht geändert.
Helga Maywald: Federball und Badminton
Wer sich für die Geschichte des Badmintonsports interessiert, wird mit Sicherheit viel spannende Informationen in dieser beeindruckenden Chronik des Badmintonspielens von Helga Maywald finden, das Mitte Dezember 2023 erschienen ist. Gemeinsam mit ihrer Familie sammelte sie über vier Jahrzehnte Badminton-Exponate und Memorabilia, die sie nun in diesem Buch präsentiert. Jedes Stück erzählt eine Geschichte, die tief in die Vergangenheit des Badmintons eintaucht. Die Chronologie geht zurück bis in das 17. Jahrhundert und zeichnet den Weg nach vom Federball spielen als Freizeitbeschäftigung bis hin zum Leistungssport Badminton. Dargestellt wird auch die Entwicklung der Sportgeräte und Spieltechniken. Dieses einzigarte Buch ist nicht nur für aktive Badmintonfans interessant, sondern für alle, die sich für kulturhistorische Aspekte des Sports interessieren.
Erhältlich ist das Buch zum Preis von 24,99 Euro hier.